Neurogene Faszientherapie

Neurogene Faszientherapie Gesamtausbildung
Die komplette Ausbildung in neurogener Fasziopathie


Die neurogene Faszientherapie ist eine moderne, evidenz-basierte Behandlungsmethode, die sich an der Anatomie, Physiologie und Morphologie der Faszien orientiert. Neurofasziale Pathologien und Dysfunktionen werden anhand von faszialen Tests analysiert und mittels Sensibilitätstests exakt lokalisiert. Die Behandlung erfolgt befundorientiert und führt unmittelbar zu einer Veränderung der faszialen Spannungen. Das Ergebnis kann sofort evaluiert werden, dies ergibt eine klare Vorgabe für die weiteren Therapieschritte.
Das Nervensystem wird von den Faszien getragen, geführt, ernährt, innerviert, gegen andere Strukturen abgegrenzt, von Kräften entkoppelt und beweglich gehalten. Das Netzwerk der Faszien stellt die Grundlage der Gesundheit, der einwandfreien Funktion und der Mobilität des Nervensystems dar.
Nerven sind sowohl starken Dehnungen als auch kräftigen Kompressionen ausgesetzt wobei sie selbst unter sehr hohen Belastungen die uneingeschränkte Funktion aufrecht halten können. Entscheidend hierfür ist die enge Verbindung zum Bindegewebe. Faszien bilden eine kontinuierliche Umhüllung um das Nervensystem, sozusagen ein durchgehendes Kompartiment. In dieses sind die Nerven eingebettet, an bestimmten Stellen fixiert und werden an anderen gleitend geführt.
Die Ausbildung in „neurogener Faszientherapie“ vermittelt die anatomischen und physiologischen Grundlagen, die Pathologien sowie die strukturelle Therapie der Neurofaszien. Es werden die Verbindungen zu den viszeralen und somatischen Faszien dargestellt und die neurofaszialen Ketten von der zentralen Dura bis zum den peripheren Nerven vermittelt.
Der zweite große Schwerpunkt der Neurogenen Faszientherapie ist eine reflektorisch-funktionelle Wirkung. Diese erfolgt einerseits durch eine segmentale Wirkung über den Sympathikus und andererseits über die Regulation des Parasympathikus.
Die segmentale Therapie des Sympathikus unterstützt sowohl die systemische Zirkulation als auch die Trophik der einzelnen Organe und Gewebe des Körpers.
Die parasympathische Regulation erfolgt gemäß den neuesten Erkenntnissen der Polyvagal-Theorie über den ventralen Vagus in Verbindung zu den Cranialnerven und über den dorsalen Vagus über die Viszera.   
Anwendungsgebiete der neurogenen Faszientherapie:
Therapeutische Anwendungen sind die Behandlung akuter und chronischer Belastungen des Nervensystems. Hierzu zählen unter anderem Kompressionssyndrome, Neuropathien sowie Folgen von Verletzungen. Ziel ist es, die physiologische Funktion des Nervensystems wieder herzustellen sowie die Regeneration und Re-Innervation zu unterstützen.
Die Regulation des vegetativen Nervensystems wirkt auf den Stoffwechsel, die Durchblutung und die Trophik. Dadurch können die Funktionen der inneren Organe stimuliert werden, die Durchblutung des Bewegungsapparates verbessert werden und die Funktion der Haut unterstützt werden.


Hybrid-Kurs mit Video-Aufzeichnung
Alle Kurstermine in Wien werden hybrid angeboten. Die Teilnahme ist wahlweise möglich:
> Präsenz vor Ort
> live online
> zeitversetzt als Video-Aufzeichnung



Modul 1 - Neurofaszien der Oberen Extremität
Behandlung von Plexus brachialis und Plexus cervicalis

In Modul 1 werden die faszialen Räume und die faszialen Ketten des Plexus brachialis und des Plexus cervicalis vorgestellt. Es wird die Kontinuität der neurovaskulären Faszienhüllen mit den Faszien der Halswirbelsäule und der cervikalen Dura mater beschrieben und die therapeutische Relevanz aufgezeigt.
Zur Befunderhebung von neurofaszialen Belastungen werden spezielle Sensibilitätstests und neurodynamische Tests an der oberen Extremität, am Schultergürtel und am Nacken verwendet. Dadurch können fasziale Veränderungen exakt lokalisiert werden. Die Behandlung erfolgt befundorientiert mittels neurofaszialer Techniken, die die faszialen Hüllen der peripheren Nerven mobilisieren und diese gleitfähig und spannungsfrei halten.
Termin: Aufzeichnung

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Modul 2 - Neurofaszien der Unteren Extremität
Behandlung von Plexus lumbalis und Plexus sacralis

In Modul 2 werden die faszialen Räume und die faszialen Ketten des Plexus lumbalis und des Plexus sacralis vorgestellt. Es wird die Kontinuität der neurovasculären Faszienhüllen mit den Faszien der Lendenwirbelsäule und der sacralen Dura mater beschrieben und die therapeutische Relevanz aufgezeigt.

Zur Befunderhebung von neurofaszialen Belastungen werden spezielle Sensibilitätstests und neurodynamische Tests an der unteren Extremität und am Becken verwendet, durch die fasziale Veränderungen exakt lokalisiert werden können.

Die Behandlung erfolgt befundorientiert mittels neurofaszialer Techniken, die die faszialen Hüllen der peripheren Nerven mobilisieren und somit gleitfähig und spannungsfrei halten.
Besonderer Inhalt von Modul 2 sind die Zusammenhänge der neurogenen Faszien mit den viszeralen Faszien von Niere, Darm und Beckenorganen.
Termin: Aufzeichnung

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Modul 3 - Neurofaszien des axialen Systems
Behandlung der Thorakalnerven und der Dura mater

Modul 3 behandelt die neurogenen Faszien des Rumpfes und der Wirbelsäule. Es werden die faszialen Strukturen der Thorakalnerven beschrieben sowie die neurogenen Faszien des zentralen Nervensystems, die Dura mater und die Pia mater.
Besonderes Augenmerk liegt auf der funktionellen Beurteilung des faszialen Systems als Gleithülle und als Schutzsystem vor Druck- und Zugbelastung an peripheren Nerven und am zentralen Nervensystem.
Die manuelle Befunderhebung umfasst Sensibilitätstests an der Fascia superficialis und spezielle Testverfahren für die Neurogenen Faszien des axialen Systems. Die fasziale Behandlung zielt darauf ab, die Funktionen der faszialen Hüllen wiederherzustellen und gesunde Umgebungsbedingungen für jeden peripheren Nerv und für das gesamte zentrale Nervensystem der Wirbelsäule zu schaffen. Hierbei werden auch die Zusammenhänge zwischen den Thorakalnerven und dem sympathischen Nervensystem beschrieben.
Termin: Aufzeichnung 

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Modul 4 - Neurofaszien das cranialen Systems
Behandlung der Hirnnerven

Modul 4 behandelt die neurogenen Faszien des Schädels und der Hirnnerven. Es werden die faszialen Strukturen der Cranialnerven beschrieben sowie die neurogenen Faszien des zentralen Nervensystems, die Dura mater cranialis:
Ein besonderes Augenmerk liegt bei den Verbindungen der Hirnnerven zu den Sinnesorganen Augen, Nase, Ohren und Gleichgewichtsorgan. Es werden zu Verbindungen in den Mund- und Rachenraum beschrieben, sowie die Koppelung der Funktionen des rhythmischen Systems (Atmung, Herzschlag und Blutdruck).

Die manuelle Befunderhebung umfasst Funktionstests aller Hirnnerven und spezielle Testverfahren für die Neurogenen Faszien des cranialen Systems. Die fasziale Behandlung zielt darauf ab, die Funktionen der Cranialnerven zu unterstützen und gesunde Umgebungsbedingungen für jeden einzelnen Nerv und für das gesamte zentrale Nervensystem des Schädels zu schaffen. Hierbei werden auch die Zusammenhänge zwischen den Cranialnerven und dem parasympathischen Nervensystem beschrieben.
Termin: 21.07.2023 bis 23.07.2023 

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Modul 5 - Segmentale Faszientherapie
Behandlung der Segmente und der Fasziatome

In zahlreichen Therapieformen werden reflektorische Zusammenhänge genützt. Die bisher bekannten Anwendungen umfassen die Gebiete der Haut (Dermatome), der Muskulatur (Myotome), der Knochen (Osteotome) und der Organe (Viszerotome).
Das Bindegewebe und die Faszien wurden hierbei bislang stark vernachlässigt. Wie die neuesten Ergebnisse aus der Faszienforschung zeigen, sind Faszien sehr dicht innerviert und haben eine sehr hohe Bedeutung für jede Art der Wahrnehmung: Exterozeption (Außenwahrnehmung), Propriozeption (Stellungs- und Bewegungswahrnehmung), Interozeption (viszerale Wahrnehmung).
Dank der hohen Innervationsdichte sind Faszien für segmentale Behandlungen hervorragend geeignet. Entsprechend dem Innervationsschema des gesamten Körpers innervieren die einzelnen Spinalnerven genau definierte Regionen der Faszien. Hierfür wird der neue Begriff „Fasziatom“ verwendet.
Die Fasziatome finden sich in den Faszien der Haut (Fascia superficialis), in den Faszien des Bewegungsapparates (Fascia profunda) und auch in den Faszienhüllen der Organe (parietale und viszerale Faszien).
Termin: 10.08.2023 bis 13.08.2023 

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Modul 6 - Das Vegetativum
Behandlung des vegetativen Nervensystems

Das vegetative Nervensystem reguliert alle Lebensprozesse des Organismus und steht in grundlegender Beziehung zu Gesundheit, Wohlbefinden und zu psycho-sozialer Ausgeglichenheit. Zahlreiche neue Sichtweisen auf das Vegetativum haben einen neuen Blickwinkel auf dessen funktionaler Ordnung gebracht. Insbesondere die Arbeiten von Stephan Porges zur Polyvagal-Theorie zeigen jene Ordnung der regulativen Prozesse, die Organfunktion, Stimmungslagen, Umweltbedingungen und soziale Interaktion aufeinander abstimmen.
In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit dem Aufbau des Vegetativums, seiner hierarchischen Ordnung und den möglichen Störungen, die sich aus diesem System ergeben. Es wird eine spezielle Befunderhebung vorgestellt, die die einzelnen Anteile des Vegetativums differenziert beurteilt und angepasste Behandlungen ermöglicht. Dadurch kann die Resilienz und Regulation des Vegetativums unterstützt werden.
Termin: 13.10.2023 bis 15.10.2023   

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Modul 7 - Sympathikusregulation
Behandlung von Trophik und Stoffwechsel

Der Sympathikus als Teil des vegetativen Nervensystems hat zahlreiche Aufgaben im Körper zu erfüllen, die allesamt der Regulation der Trophik, des Stoffwechsels, der Zirkulation und der Regulation des interstitiellen Raums dienen. Seine Wirkung zur Aufrechterhaltung des inneren Milieus ist sowohl systemisch als auch regional. Die enge Beziehung zu Emotionen und Stimmungslagen zeigt die vielschichtigen regulativen Aufgaben.

In der neurogenen Faszientherapie hat der Sympathikus eine besondere Bedeutung, da das Bindegewebe im allgemeinen und Faszien im speziellen eine sehr enge Verbindung mit dem Sympathikus haben. Faszien führen Blut-, Nerven- und Lymphgefäße durch den gesamten Körper und bilden so die Leitbahnen für die vegetativ-sympathische Innervation des gesamten Organismus.
Desweiteren sind zahlreiche fasziale Strukturen selbst sehr hoch vegetativ innerviert und stehen somit in enger funktioneller Beziehung zum Sympathikus.
Termin: 31.10.2023 bis 03.11.2023   

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Modul 8 – Neurovaskuläre Therapie
Behandlung der Gefäße und des interstitiellen Raumes

Die sympathischen Fasern des vegetativen Nervensystems begleiten alle Blutgefäße und verzweigen sich mit diesen über die Kapillarstrecke bis in den interstitiellen Raum.
Über diese Wege findet die lokale Regulation des Zellstoffwechsels statt. Anabole und katabole Mechanismen werden gesteuert und die Funktion von Zellen, Geweben und Organen reguliert. Die Aufrechterhaltung des inneren Gleichgewichtes, die Homöostase, ist die vorrangige Aufgabe dieser neurovaskulären Einheiten.

Neueste Studien legen nahe, dass diese Fasern auch bedeutende Aufgaben für die Neuro-Immun-Modulation haben. Diskutiert wird einerseits ein Einfluss auf die zelluläre und humorale Immunabwehr, anderseits eine direkte Aktivierung von Makrophagen. Somit scheint die neurovaskuläre Einheit bedeutsame Aufgaben in der Regulation von Entzündungsprozessen, der Wundheilung und der Regeneration zu haben.

In diesem Modul werden Belastungen und Dysfunktionen der neurovaskulären Einheiten detailliert erörtert und es wird eine spezielle regionale Befunderhebung vorgestellt. Die Behandlung der neurovaskulären Strukturen ermöglicht eine effiziente und lokal wirksame Regulation des Zellstoffwechsels, eine Unterstützung der Homöostase und eine regionale Stimulierung der Immunantwort.

Termin: 17.11.2023 bis 19.11.2023   
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Modul 9 - Klinik der Neurogenen Faszientherapie
Abschluss der Ausbildungsreihe

Dieses Modul zeigt die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der neurogenen Faszientherapie in der Praxis. Anhand zahlreicher Beispiele und Fallbesprechungen werden Anamnese, Palpation und Behandlungsablauf detailliert besprochen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der manuellen Befunderhebung und dem schrittweisen Vorgehen zur Auswahl der Therapieform.

Detailliert wird die Unterscheidung zentraler, peripherer, segmentaler und systemischer Themen erörtert. Abgrenzungen und Verbindungen zur somatischen und viszeralen Faszientherapie werden aufgezeigt.
Alle Behandlungsabläufe werden detailliert wiederholt und praktisch geübt, Indikationen und Kontraindikationen erörtert und Behandlungsergebnisse evaluiert. Ziel des Seminars ist es, die therapeutischen Anwendungen der neurogenen Faszientherapie zu festigen und in der klinischen Praxis effektiv umzusetzen.

Freiwillige Diplomprüfung:
Im Anschluss an das Seminar besteht die Möglichkeit, die neurogene Faszientherapie mit einer Prüfung abzuschließen.
Termin: 15.12.2023 bis 17.12.2023

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