Viszerale Faszientherapie

Viszerale Faszientherapie Gesamtausbildung
Die komplette Ausbildungsreihe der viszeralen Faszientherapie


Die viszerale Faszientherapie ist eine moderne, evidenz-basierte Behandlungsmethode, die sich an der Anatomie, Physiologie und Morphologie der Faszien orientiert. Fasziale Pathologien und viszerale Dysfunktionen werden anhand von faszialen Tests an viszeralen Anheftungen analysiert und mittels der Körpersprache und Phänomenologie exakt lokalisiert.
Die Behandlung erfolgt befundorientiert und führt unmittelbar zu einer Veränderung der faszialen Spannungen. Das Ergebnis kann sofort evaluiert werden, dies ergibt eine klare Vorgabe für die weiteren Therapieschritte.
Alle Viszera (Organe) des menschlichen Körpers sind sehr eng mit dem Bindegewebe (den Faszien) vernetzt. Die Organe werden von Faszien getragen, ernährt, innerviert, gegen andere Organe abgegrenzt, beweglich gehalten, vor Infekten geschützt und untereinander verbunden. Diesem Netzwerk von Faszien liegt eine exakt definierte Ordnung und Struktur zugrunde, die den Organen Form und Halt gibt und sie gleichzeitig in den Körperhöhlen befestigt. Die Körperhöhlen ihrerseits werden von Strukturen des Bewegungsapparates gebildet, wodurch eine enge Verbindung zwischen den Organen und dem Bewegungsapparat entsteht.
Im Rahmen der Viszeralen Faszientherapie können diese Verbindungen als genau definierte Anheftungslinien beschrieben werden. Über diese Anheftungslinien sind die Organe an den Körperhüllen befestigt und über fasziale Spannungslinien an sogenannten Ankerpunkten im Bewegungsapparat stabilisiert. All diese Punkte und Linien bilden ein dreidimensionales Fasziennetzwerk, in dem die Viszera und die Bewegungssegmente über Spannungszüge verbunden sind und sich gegenseitig in einer Balance halten. Die viszeralen Funktionen und die Bewegungen der myofaszialen Strukturen sind voneinander abhängig und werden über die Faszien koordiniert. Störungen eines der beiden Systeme haben zwangsläufig Auswirkungen auf das andere.
Die Viszerale Faszientherapie unterscheidet sich grundlegend von bekannten viszeralen Therapien. Sie bietet einen umfassenden neuen Zugang zum koordinativen Zusammenspiel zwischen den Viszera, dem Bewegungsapparat und dem Nervensystem.


Behandlungsziele der viszeralen Faszientherapie:
Verbesserung der Mobilität
Verbesserung von Trophik und Zirkulation
Lösung von Adhäsionen und Restriktionen
Lösung von pathologischen Spannungen zwischen Viszera und Soma
Entlastung des Bewegungssystems bei viszeralen und/oder viszero-faszialen Veränderungen
Behandlung der faszialen Anheftungslinien und Ankerpunkten
Regulation der vegetativen Innervation (afferent und efferent)

Anwendungsgebiete der viszeralen Faszientherapie:
Therapeutische Anwendungen sind die Behandlung viszeraler (organischer) Dysfunktionen sowie Behandlungen von faszialen Adhäsionen und/oder Verwachsungen, die postinflammatorisch, postoperativ oder posttraumatisch entstanden sind.
Die manuelle Behandlung der viszeralen Faszien wirkt einerseits regulativ für die einzelnen Organe, unterstützt aber auch Organtrakte (zb Harntrakt, Verdauungstrakt) sowie viszerale Systeme (zB Immunsystem, Hormonsystem).


Hybrid-Kurs mit Video-Aufzeichnung
Alle Kurstermine in Wien werden hybrid angeboten. Die Teilnahme ist wahlweise möglich:
> Präsenz vor Ort
> live online
> zeitversetzt als Video-Aufzeichnung


Modul 1 - Das viszero-fasziale System
Grundlagen der viszeralen Faszientherapie

Im Modul 1 wird die Ordnung des viszeralen „Faszienskeletts“ der Organe als Grundlage der Viszeralen Faszientherapie vermittelt.
Die topographische Anatomie der viszeralen Faszien zeigt sich in Form von faszialen Räumen (viszerale Kavitäten) und in Form von faszialen Ketten (viszero-fasziale Ketten). Diese räumliche Ordnung entspricht den physiologischen Funktionen der Organe und der Morphologie der Faszien.
Neben der Vermittlung aller relevanten anatomisch-physiologischen Gegebenheiten liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Palpation und Befunderhebung der viszeralen Faszien. Über die Palpation von Anheftung können die Spannungsverhältnisse der viszeralen Faszien beurteilt werden. Fasziale Dysfunktionen wie Adhäsionen, Verklebungen, Verwachsungen und Vernarbungen können gezielt aufgefunden werden. Diese spezielle Form der Palpation ermöglicht eine Evaluierung der viszeralen Spannungen und ermöglicht eine gezielte Auswahl der geeigneten Behandlung.
In diesem Modul wird ein profundes Wissen über viszeralen Faszien vermittelt, deren physiologische Ordnung sowie die häufigsten Pathologien. Der praktische Schwerpunkt liegt auf der Palpation viszeraler Anheftungen.

Termin: 06.10.2023 bis 08.10.2023 

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Modul 2 - Viszerale Therapie
Palpation und Behandlung der inneren Organe und ihrer Faszie

nIm Modul 2 werden die Palpations- und Behandlungstechniken der inneren Organe und ihrer Faszien vermittelt. Es werden die manuellen Zugänge zur exakten Lokalisation aller inneren Organe an Hals, Thorax, Abdomen und Becken vorgestellt. Zu jedem Organ wird die fasziale Ordnung inklusive der viszeralen Ligamenta, Mesos und Omenta erörtert und praktisch geübt.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der palpatorischen Differenzierung und die Beurteilung von Faszienhüllen, Membranen und Organkapseln. Besonders wird auf den faszialen Halteapparat eingegangen (viszerale Ligamenta) sowie auf Omenta und Mesos.
Bei der Behandlung innerer Organe wird zwischen Hohlorganen und „Vollorganen" (mesenchymalen Organen) unterscheiden. Die Ordnung der faszialen Räume bei diesen beiden Organtypen ist unterschiedlich, so wie auch die Behandlungskonzepte.
Im Modul 2 steht die Vermittlung von profunden Kenntnissen über die Lage von Organen und deren Faszien im Vordergrund. Es werden die palpatorischen Beurteilungen von physiologischen und pathologischen Situationen sowie die Behandlung von viszeralen Faszien vermittelt. Eine zusätzliche Befunderhebung erfolgt über die regionale viszero-fasziale Testung.
Zielgruppe des Seminars sind Personen, die ihr Wissen um die Behandlung von Viszera erweitern wollen. Das Seminar eignet sich sowohl für „Neueinsteiger" als auch für Personen, die bereits Praxis in viszeralen Behandlungen haben.
Termin: 26.10.2023 bis 29.10.2023 

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Modul 3 - Faszienkette der Assimilation
Das fasziale System des Atmungs- und Verdauungstraktes

Die Faszienkette der Assimilation verbindet den Verdauungs- und Atmungstrakt von der Mundhöhle bis zum Beckenboden.

In diesem Modul werden die speziellen faszialen Verbindungen zwischen den Organen gezeigt und die fasziale Kette als eine Kontinuität von Collum über Thorax und Abdomen bis zum Pelvis vorgestellt.
Die Behandlung erfolgt einerseits an den viszeralen Faszien und Ligamenta selbst, anderseits an den Verbindungsstellen zum Bewegungsapparat. Spezielle Verbindungen vernetzen die viszeralen und die somatischen Faszien. Die Kenntnis dieser Verbindungen und der spezifischen Verankerungspunkte ermöglicht einen gezielten therapeutischen Zugang zum viszero-faszialen System des Atmungs- und Verdauungstraktes.
Termin: 24.11.2023 bis 26.11.2023   

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Modul 4 - Faszienkette der Zirkulation
Das fasziale System von Niere und Harntrakt sowie von Herz und großen Gefäßen

Die Faszienkette der Zirkulation verbindet das Herz-Kreislauf-System mit dem Harntrakt. Die faszialen Verbindungen bilden eine Kontinuität vom Thorax bis zum Beckenboden sowie zum Hals und Schädel. In diesem Modul werden die speziellen faszialen Verbindungen zwischen zirkulatorisch wirkenden Organen gezeigt und die fasziale Kette als eine Kontinuität von den Hals- und Schädelgefäßen bis zum Beckenboden vorgestellt.

Die Behandlung erfolgt einerseits an den viszeralen Faszien und Ligamenta selbst, anderseits an den Verbindungsstellen zum Bewegungsapparat. Spezielle Verbindungen vernetzen die viszeralen und die somatischen Faszien. Die Kenntnis dieser Verbindungen und der spezifischen Verankerungspunkte ermöglicht einen gezielten therapeutischen Zugang zum viszero-faszialen System des Atmungs- und Verdauungstraktes.
Termin:
08.12.2023 bis 10.12.2023

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Modul 5 - Die Faszienkette der Sekretion
Das fasziale System der endo- und exokrinen Drüsen

Die Faszienkette der Sekretion verbindet alle endokrinen und exokrinen Drüsen vom Rachen bis zum Beckenboden. Dies sind im Besonderen die Speicheldrüsen, Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse, Leber und Gallenblase sowie die Gonaden (Geschlechtsdrüsen) mit den Genitaltrakt.
In diesem Modul werden die speziellen faszialen Verbindungen zwischen den Organen mit sekretorischer Funktion gezeigt und die fasziale Kette als eine Kontinuität von Collum bis zum Pelvis vorgestellt.

Die Behandlung erfolgt einerseits an den viszeralen Faszien und Ligamenta selbst, anderseits an den Verbindungsstellen zum Bewegungsapparat. Spezielle Verbindungen vernetzen die viszeralen und die somatischen Faszien.
Die Kenntnis dieser Verbindungen und der spezifischen Verankerungspunkte ermöglicht einen gezielten therapeutischen Zugang zum viszero-faszialen System der endo- und exokrinen Drüsen.

Termin: 12.01.2024 bis 14.01.2024

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Modul 6 - Viszerale Kavitäten
Das fasziale System der viszeralen Kavitäten

Viszerale Kavitäten sind die Räume, in denen die Organe eingebettet liegen. Jede Kavität schließt Organe aus allen drei Ketten ein und verbindet diese untereinander. So können Spannungen eines Organs auf andere Organe übergreifen und sogar Spannungen viszeraler Ketten auf andere Ketten übertragen werden.
Die viszeralen Kavitäten sind Thorax, Abdomen und Pelvis. In der viszeralen Fasziopathie wird auch Collum als viszeraler Raum betrachtet und es werden die spezifischen Verbindungen in den Schädel und in die Sinnesorgane aufgezeigt.
In diesem Modul werden die Anamnese, Befunderhebung und Behandlungsmöglichkeiten für viszerale Räume detailliert erörtert und praktisch umgesetzt. Es werden alle faszialen Verbindungen und Abhängigkeiten der Organe innerhalb einer Kavität untereinander aufgezeigt sowie die spezifischen Verbindungen in den Bewegungsapparat und zu den Diaphragmen.
Termin: 
02.02.2024 bis 04.02.2024
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Modul 7 – Diaphragmen und Zentralsehne
Das fasziale System der Diaphragmen und deren Verbindungen zur Zentralsehne
In Modul 7 stehen die Diaphragmen im Mittelpunkt. Die Diaphragmen sind ein ausgesprochen wichtiger Teil der viszeralen Therapie. Sie haben einen starken viszeralen Bezug und zahlreiche divergente Aufgaben zu erfüllen.
Die Diaphragmen trennen die viszeralen Kavitäten voneinander und verbinden diese gleichzeitig. Sie sind zuständig für die viszeralen Bewegungen innerhalb der Kavitäten und regulieren die Druckverhältnisse. Muskuläre und membranöse Diaphragmen arbeiten hierfür jeweils synergistisch. Gleichzeitig halten sie Durchtrittsöffnungen für alle Gefäße, Nerven und alle viszeralen Trakte offen.
Alle Organe des menschlichen Organismus sind mit den Diaphragmen verbunden. Manche direkt und unmittelbar, wie die Lunge, manche über fasziale Anheftungen wie das Herz oder die Nieren, manche indirekt wie die Bauchspeicheldrüse. Aber letztlich sind alle Organe über Ligamenta oder Mesos mit verschiedenen Diaphragmen verbunden und folgen deren Bewegungen. Damit sind Diaphragmen der „Motor“ aller viszeralen Bewegungen und Motilitäten.
Termin: 23.02.2024 bis 25.02.2024
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Modul 8 - Viszerale Systeme
Behandlung funktioneller Organsysteme, z.B. Immunsystem, Hormonsystem, metabolisches System und andere

Viszerale Systeme stellen Verbindungen singulärer Einzel-Organe zu funktionellen Einheiten mit komplexen Aufgaben dar. Beispiel für viszerale Systeme sind etwa das Immunsystem, das Hormonsystem, das metabolische System (Stoffwechsel) und zahlreiche weitere.

Das vegetative Nervensystem koordiniert die Einzelfunktionen zu einem komplex funktionierenden Gesamtsystem. Besondere Aufgaben erfüllen hierbei die para- und prävertebralen Ganglien.
Systemische Dysfunktionen betreffen daher nicht primär einzelne Organe sondern das koordinative Zusammenspiel untereinander.
In diesem Modul werden die Anamnese und die Phänomenologie der viszeralen Systeme detailliert vorgestellt. Die exakte Befunderhebung in der Fascia superficialis ermöglicht eine Differenzierung der Systeme und deren Abgrenzung zu vegetativen Belastungen.
Bei der therapeutischen Arbeit haben die unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten das Ziel, die Regulation innerhalb der viszeralen Systeme zu unterstützen, damit der Organismus systemische Anforderungen besser erfüllen zu können.
Termin:
14.03.2024 bis 17.03.2024
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Modul 9 - Klinik der viszeralen Faszientherapie
Abschluss der Ausbildungsreihe

Dieses Modul zeigt die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der viszeralen Faszientherapie in der Praxis.
Anhand zahlreicher Beispiele und Fallbesprechungen werden Anamnese, Palpation und Behandlungsablauf detailliert besprochen.
Der Ablauf von Anamnese, manueller Befunderhebung und Auswahl der Therapieform werden detailliert erörtert. Weiters werden die Verbindungen zur neurogenen und somatischen Faszientherapie besprochen und Möglichkeiten der Kombinationsbehandlung gezeigt.
Alle Behandlungsabläufe werden detailliert wiederholt und praktisch geübt, Indikationen und Kontraindikationen erörtert und die Evaluierung der Behandlungsergebnisse geübt. Ziel des Seminars ist es, die therapeutischen Anwendungen der viszeralen Faszientherapie zu festigen und in der klinischen Praxis effektiv umzusetzen.
Freiwillige Diplomprüfung:
Im Anschluss an das Seminar besteht die Möglichkeit, die viszerale Faszientherapie mit einer Prüfung abzuschließen.
Termin: 12.04.2024 bis 14.04.2024 

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